ARMAN (Nizza, 1928 - New York 2005)
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Geboren in Nizza unter dem Namen Armand Fernandez, als Sohn eines Antiquitätenhändlers, von dem er seinen ersten Malunterricht erhält. 1946 macht er sein Abitur am philophischen und naturwissenschaftlichen Gymnasium und beginnt an der nationalen Schule für Dekorationskunst in Nizza Malerei zu studieren. 1947 lernt er Ives Klein und Claude Pascal in Paris kennen und reist mit ihnen per Anhalter durch Europa. 1949 schließt er sein Studium in Nizza ab und schreibt sich an der Schule des Louvre ein, wo er seinen Schwerpunkt auf Archäologie und orientalische Kunst setzt. Seine Bilder sind zu dieser Zeit vom Surrealismus beeinflußt. 1951 wird er Lehrer an der Judoschule „Bushido Kaj“ und beendet seinen Militärdienst als Sanitäter im Indochinakrieg. Er beginnt die abstrakte Malerei 1953. Er nimmt an Aktionen mit Ives Klein teil, mit dem er seit 1947 Themen wie Zen-Buddhismus und Astrologie diskutiert. Er heiratet Eliane Radrigue. 1954 beeindruckt ihn eine Pariser Ausstellung von Kurt Schwitters zutiefst, von dem er sich zu seinen Drucken, den „Cachets“, inspirieren läßt. In dieser Zeit verdient er seinen Lebensunterhalt mit Gelegenheitsarbeiten, verkauft Möbel und Fisch. 1956 macht er seine ersten Einzelausstellungen in London und Paris. 1957 bereist er Persien, die Türkei und Afghanistan. 1958 streicht er, inspiriert durch einen Druckfehler, das „d“ aus seinem Namen. Er beginnt mit der Schaffung von Monotypen unter Verwendung von Objekten: die „Allures“. 1959 entstehen seine ersten „Akkumulationen“ und „Poubelles“: Akkumulationen, das sind zusammengesetzte Objekte, Gebrauchsgegenstände und Konsumartikel, die in Schachteln ausgestellt werden; Poubelles sind ähnliche Assemblagen, jedoch unter Verwendung von Abfällen. 1960 wird er zum Mitbegründer des Nouveau Réalisme; über diese Bewegung kommt er mit den Mitgliedern der Gruppe Zero in Verbindung. 1961 stellt er in New York und Mailand aus und schafft seine zergliederten und zerstückelten Objekte („Couples“, „Colères“). 1962 stellt er in verschiedenen europäischen Städten sowie in Los Angeles aus, wo ihn Edward Kienholz unterstützt. 1963 beginnt er mit der Schaffung seiner sogenannten „Combustions“, verbrannten Gegenständen. Er wohnt vorübergehend in New York. 1964 hat er seine erste Retrospektive in einem Museum des Walker-Kunstzentrums in Minneapolis und im Stedelijk Museum in Amsterdam. In dieser Zeit wird Polyester zu seinem wichtigsten Arbeitsmaterial. 1965 und 1966 stellt er bedeutende Retrospektiven in Krefeld, Lausanne, Paris, Venedig und Brüssel aus. 1967 beginnt er die Zusammenarbeit zwischen Kunst und Industrie mit dem Unternehmen Renault und vertritt Frankreich auf der Expo 1967 in Montreal. 1968 stellt er auf der Biennale in Venedig und auf der „documenta 4“ in Kassel aus und erhält eine Stelle als Dozent an der Universität Los Angeles. 1970 beginnt er mit der Realisierung seiner Akkumulationen aus Beton und stellt auf der Messe in Osaka aus. 1971 beginnt er mit einer Reihe von in Kunststoff gefassten Abfällen. 1972 übernimmt er neben der französischen auch die amerikanische Staatsbürgerschaft und kehrt nach Paris zurück. Seit 1975 lebt zwischen Vence, in Südfrankreich, und New York, wo er gestorben in October 2005.
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