Kunstler MIMMO ROTELLA
MIMMO ROTELLA (Catanzaro 1918 - Mailand 2006)
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Nach Ende des Zweiten Weltkrieges (1944) nimmt der Künstler aus Kalabrien in Neapel sein Studium wieder auf und erhält sein Diplom an der Akademie der Schönen Künste. 1951 beginnt seine Künstlerkarriere mit seiner ersten Ausstellung, zusammen mit Tomea, in der Gallerie La Bottega von Tanino Chiurazzi in Rom. Dank eines Stipendiums der Fulbright Foundation hat er zur selben Zeit die Möglichkeit, die amerikanische Akademie in Kansas City zu besuchen. Während seines Aufenthalts in Amerika im Jahr 1951 sammelt er wertvolle künstlerische Erfahrungen: Er stellt in der Rockhill Nelson Gallery in Kansas City aus (1952) und wird eingeladen, eine Performance in phonetischer Dichtung an der Harvard University zu halten. Im selben Jahr arbeitet er außerdem mit der Library of Congress Washington an der Aufzeichnung einiger Experimente über die Ausdrucksweisen reiner Klänge. Nach seiner Rückkehr aus Amerika (1953) erarbeitet er 1954 die Décollage-Technik, die sich im Abreissen von Werbeplakaten ausdrückt, und stellt seine ersten Werke auf der von dem Kunstkritiker Villa 1955 organisierten Veranstaltung „Arte attuale. Sette pittori sul Tevere a ponte Sant‘Angelo“ aus. („Collage“, 1954; „Un poco in su“, 1954; „L‘orologio si è fermato, 3000 anni avanti Cristo“, 1954). In den 50er Jahren geht seine künstlerische Arbeit in Richtung Décollage weiter und er wechselt zwischen der Verwendung von Vorder- und Rückseite von Plakatfragmenten und der ausschließlichen Verwendung der farbigen Teile und der Putzspuren, von dem die Plakate abgerissen wurden, wobei er ein monochromes Ergebnis erzielt. Um 1958 tendiert er bei seinen Décollagen stärker zur darstellenden Kunst, wodurch die Schriften und Bilder besser erkennbar werden. 1959 nimmt er an der Ausstellung „Giovane pittura a Roma. Accardi, Bignardi, Novelli, Perilli, Rotella, Sanfilippo, Scarpitta“ teil, die bei der römischen Gallerie La Tartaruga abgehalten wird. 1961 ist er der einzige italienische Künstler, der von dem Kritiker Pierre Restany aufgefordert wird, sich der französischen Bewegung „Nouveau Réalisme“ anzuschliessen, dem bereits andere Décollage-Künstler angehören (Hains, Villeglé und Dufrene). Im selben Jahr nimmt er an der internationalen Ausstellung in New York, „The Art of Assemblage“, teil. Im Jahr darauf beginnt er an der Reihe abgerissener Plakate zu arbeiten, die dem Kino („Cinecittà“) sowie berühmten Stars und Persönlichkeiten gewidmet ist („Marylin calda“, 1961, „Sfida western“, 1963). 1964 zieht er in die französische Hauptstadt und hält dort engsten Kontakt zur Gruppe der Nouveaux réalistes, wobei er auch neue Kunsttechniken erprobt, wie die „Mec Art“ (mechanische Malerei), die darin besteht, das Bilder aus Zeitungen oder Zeitschriften auf beschichtete Leinwand zu transferiert und mit fotomechanischen Verfahren fixiert werden (wie die Reihe „Blanks“). Die ersten dieser Kreationen, die der Künstler „Photoreportages“ nennt, werden 1965 bei der Gallerie J in Paris ausgestellt. In den darauffolgenden zehn Jahren erfindet und entwickelt er weitere technisch-künstlerische Verfahren, wie Artpos (Muster aus der Druckerei, die nach dem Zufallsprinzip auf die Leinwand appliziert werden) oder die Artypo-plastique-Methode (1967), die in besonderen Verfahren zur Plastifizierung der auf die Leinwand geprägten Bilder seiner Reportagen besteht. Zu Beginn der 80er Jahre kennzeichnet die Reihe „Coperture“ (weiße Blätter, die aufgehängt werden, um die Bilder zu verbergen) - ausgestellt 1981 sowohl vom Studio Marconi in Mailand, als auch von der Gallerie Denis René in Paris - und später die Reihe „Sovrapitture“ (1987) sein Wirken.

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